Das Denkmal der grauen Busse

Ab dem 20. Mai 1940 verließen bis 13. März 1941 insgesamt 11 in grauer Tarnfarbe gestrichene Busse der Scheinorganisation “Gemeinnützige Krankentransportgesellschaft” (GEKRAT) mit 691 Patienten die damalige Heilanstalt Weißenau, um die Fahrt nach Grafeneck auf der Schwäbischen Alb anzutreten. Insgesamt wurden in Grafeneck 10.654 Männer, Frauen und Kinder aus psychiatrischen Kliniken systematisch getötet.
Angehörige wurden mit standardisierten Formulierungen und erfundenen Todesursachen informiert.



Mehr als 60 Jahre nach den Transporten von Weißenau durch die Region nach Grafeneck [schon damals waren die Busse und deren Ziel der Bevölkerung bekannt] wird ein Denkmal nach dem Entwurf von Horst Hoheisel & Andreas Knitz verwirklicht, welches an die Todesfahrten erinnern soll:

Ein in Segmente aufgeschnittener, begehbarer grauer Bus, in Originalgröße aus Beton gegossen, blockiert dauerhaft das historische Tor, die ehemalige Pforte, aus dem die Todesbusse der »Euthanasie«-Aktion [»Aktion T4«] das Gelände der ehemaligen Heilanstalt Weißenau verließen.

 

 

Text der Wettbewerbsauslobung: Mahnmal Weißenau - Konkurrierendes Gutachterverfahren