Schloß Winnenden PDF Drucken E-Mail

Ankündigung: Abbau des Denkmals in Winnenden am 17. August 2017 - ab 10:00 Uhr

 

Aufbau des Denkmal-Busses vor dem Gebäude der Ärztlichen Direktion im Klinikum Schloß Winnenden, Schloßstrasse 50, am 24. September 2015 ab ca. 9:30 Uhr - mehr dazu

 

 







 

 

 

 

Das Denkmal in Winnenden

 

Die Heilanstalt Winnenden im Nationalsozialismus und die „Euthanasie“-Aktion T4 in den Jahren 1940/41


„Heilanstalt Winnental... Verwendungsvorschlag: Als Heilanstalt belassen. In Nähe des Kulturzentrums Stuttgart gelegen.“


Diese Worte finden sich in einem Bericht, der im November 1942 im Auftrag des Reichsinnenministers in Berlin angefertigt wurde und der als Grundlage für eine staatliche Kriegs- und Nachkriegs- planung der württembergischen Heil- und Pflegeanstalten ge- dacht war. Was der Bericht aber konsequent verschweigt, ist der zehntausendfache Mord an Patienten und Heimbewohnern aus den Anstalten des württembergischen und badischen Raums in den Jahren 1940 und 1941. Voran ging dieser durch den NS-Staat angeordneten Mordaktion eine über fünfzigjährige Vorgeschichte. In der Politik, in den Kirchen und der Gesellschaft insgesamt wurde schon von minderwertigem und lebensunwertem Leben gesprochen und geschrieben. Es folgten einzelne Stimmen

- verstärkt nach dem Ersten Weltkrieg - die die Vernichtung lebensunwerten Lebens propagierten. Auch knapp 400 Patientinnen und Patienten der Heilanstalt Winnental wurden Opfer der NS-„Euthanasie“. Sie wurden 1940 in den Vernichtungsstätten Grafeneck bei Münsingen auf der Schwäbischen Alb und 1941 in Hadamar bei Limburg an der Lahn ermordet. Wie viele Menschen den Zwangssterilisationen der Heilanstalt Winnental zum Opfer fielen oder in den Jahren 1941 bis 1945 im Rahmen der dezentralen „Euthanasie“ direkt in der Heilanstalt ermordet wurden, ist bis heute nicht erforscht - oder nicht mehr exakt zu klären.

 

 

 

 

Fotos des mit den "Namensfahnen" eingehüllten Busses: Hermann Mezler / August 2017